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14/4/2022
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Kennzahlen für Abfallmanagement: Recyclingquote und Kreislaufwirtschaft

Kennzahlen für Abfallmanagement: Recyclingquote und Kreislaufwirtschaft

Die Recyclingquote ist eine der wichtigsten Kennzahlen, um Erfolge im Abfallmanagement zu messen. Sie ist vielseitig einsetzbar, hat aber auch Grenzen. Abhängig von Kontext und Zielstellung sind verwandte Kennzahlen ebenso relevant: Die Verwertungsquote und das Maß der Zirkularität, eine wichtige Messgröße der Circular Economy.

Aber worin unterscheiden sich die drei Kennzahlen, und was sagen sie genau aus? In diesem Artikel lesen Sie:

  • Welche Rolle die Recyclingquote, Verwertungsquote und das Maß der Zirkularität im Abfallmanagement spielen,
  • Mit welcher Zielstellung sie jeweils am effektivsten zum Einsatz kommen,
  • Warum das Maß der Zirkularität für Resourcifys Mission die bessere Recyclingquote ist, und
  • Was das für Sie und Ihr Unternehmen bedeutet.

Kennzahl #1: Das Maß der Zirkularität


Es ist eine relativ junge, aber vielversprechende Kennzahl zukunftsorientierten Abfallmanagements: Das Maß der Zirkularität evaluiert Fortschritte im weltweiten Abfallmanagement. Die Aussagekraft dieser Messgröße stützt sich dabei auf den Kontext der Kreislaufwirtschaft oder Circular Economy. Das Maß der Zirkularität bezieht die recycelte Abfallmenge auf den Herstellungsprozess selbst, nämlich die dabei eingesetzten Materialien.

Mass der wirtschaftlichen Zirkularitaet

In der Untersuchung „Zur Rolle der thermischen Abfall-Behandlung in der Circular Economy“ schätzt das Fraunhofer-Institut den Recyclinganteil in Deutschland auf nur etwa 17,6 % für das Bezugsjahr 2014. Die internationale Situation sieht sogar noch düsterer aus, wie die Forschung des Instituts für Soziale Ökonomie aufdeckt. Hier errechneten die Wissenschaftler Recyclinganteile von nur 13 % in Europa beziehungsweise 6,5 % auf globaler Ebene. 

Im Klartext heißt das: Weltweit schaffen es nur um die 6,5 % der in Herstellungsprozessen eingesetzten Materialien zurück in den Wirtschaftskreislauf. Umgerechnet mehr als 90 % der Ressourcen gehen am Ende der Produktnutzungslaufzeit dafür unwiederbringlich verloren, etwa durch Verbrennung oder in den Müllhalden dieser Welt.

Das Maß der Zirkularität kann allerdings nur auf ganze Wirtschaftssysteme angewendet werden, nicht auf einzelne Akteure darin. Wenn es darum geht, den Recyclingerfolg von Unternehmen zu beurteilen, sind andere Kennzahlen gefragt. Eine dieser Kennzahlen ist der klassische Recyclinganteil.

Kennzahl #2: Die Recyclingquote

Die synonym gebrauchten Begriffe Recyclingquote und Recyclinganteil spielen eine wichtige Rolle für das Abfallmanagement auf Makro- wie auf Mikroebene. Die Prozentzahl gibt einen wichtigen Einblick in die Entsorgungswege eines spezifischen Abfallaufkommens.

Recyclinganteil

Da die Recyclingquote aber keine absoluten Werte abbildet, kann sie keine Auskunft darüber geben, wie viele Ressourcen weiterverwendet werden und wie viele ungenutzt verloren gehen. 

Als Aussage über effektive Nachhaltigkeit ist die Kennzahl darum nicht geeignet, auch wenn sie oft als solche eingesetzt wird. Durch verbesserte Mülltrennungs- und Entsorgungstechnologien mag beispielsweise der Recyclinganteil eines Unternehmens oder eines Landes prozentual steigen. Wenn aber gleichzeitig auch das Gesamtabfallaufkommen wächst - und in den allermeisten Regionen der Welt ist dies der Fall (wie diese Studie von Statista prognostiziert) - dann ist der resultierende Gesamteffekt dennoch ein negativer. Dem Wirtschaftskreislauf werden mehr Ressourcen als “unverwertbar” entzogen, und die Abfallbelastung auf die Umwelt steigt.

Insbesondere für Unternehmen ist der Recyclinganteil nach wie vor eine unverzichtbare Kennzahl. Um wirtschaftlich übergreifende Recyclingziele wie die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft abzubilden, fasst der Indikator allerdings zu kurz. Zudem wird er oft mit einer anderen Kenngröße verwechselt: Der Verwertungsquote.

Kennzahl #3: Die Verwertungsquote

Nur stoffliche Verwertung zählt in der Gesetzgebung als “Recycling”. Gemeint ist hiermit die Auftrennung in Sekundärbauteile und Sekundärrohstoffe, die nach einer Umarbeitungsphase – beispielsweise dem Einschmelzen von Glas – wieder in die Produktion einfließen können.

Die Verwertungsquote hingegen beinhaltet auch eine energetische Verwertung - also Verbrennung. Zwar wird ein Teil der in den Stoffen enthaltenen Energie dabei thermisch zurückgewonnen, die Ressourcen gehen der weiteren Verwendung allerdings verloren.

Verwertungsquote

Die Verwertungsquote wird oft mit der Recyclingquote verwechselt – insbesondere in Nachhaltigkeitsberichten. Recyclinganteile von über 90% sind darin nicht unüblich. In Wirklichkeit wird aber ein großer Teil verbrannt. Nachhaken lohnt sich daher. Außerdem stellt sich die größere moralische Frage, ob eine solche Verwertung zurecht als Recycling gekennzeichnet und vermarktet werden darf – auf Unternehmens- oder Landesebene.  

Warum sich Resourcify mit dem Maß der Zirkularität identifiziert

Und welche Kennzahl ist nun die wichtigste? Jede der drei obengenannten Kennzahlen spielt eine Rolle in der Entwicklung und Umsetzung einer Wertstoffmanagementstrategie. Als Innovationsführer möchte Resourcify allerdings den Blick aufs große Ganze richten. 

Die Zielstellung unserer innovativen Recycling Plattform ist nicht die bessere Verwaltung immer höher werdender Abfallberge. Vielmehr geht es um einen nachhaltigen und wirtschaftlich rentablen Umgang mit Ressourcen, bis hin zum großen Recyclingziel “Zero Waste”.

Gerade deswegen ist das Maß der Zirkularität – als wichtiger Teil unseres Unternehmensleitbilds und Antriebskraft für viele strategische Entscheidungen – in vieler Hinsicht für uns noch relevanter als die reine Recyclingquote.

Damit aus dem Traum der Kreislaufwirtschaft Realität werden kann, muss die Wirtschaft als Ganzes den Ressourcenkreislauf schließen, Recycling erleichtern und mehr Recycling- und Rücknahmesysteme unterstützen, und dies für alle Produkte und Materialien. 

Die Resourcify-Software steht mit digitalem Abfallmanagement ganz am Ende – und damit wieder ganz am Anfang – des Produktionszyklus. Unser umfassendes Leistungsspektrum ist Teil dieses ganzheitlichen, zukunftsfähigen Verarbeitungs- und Herstellungskonzeptes.

Recyclingquote, Kreislaufwirtschaft und Ihr Unternehmen

Die Baumarktkette Hornbach, das vormals als Bosch Packaging bekannte Syntegon und das Universitätsklinikum Bonn gehören zu Resourcifys Kunden. Sie vertrauen unserer flexiblen, digitalen Anwendung, weil diese einen ganzheitlichen Ansatz tauglich für den Unternehmensalltag macht - von verantwortungsbewusster Entsorgung bis zu profitablen Wertstofferlösen. 

Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Resourcify Ihrem Unternehmen helfen kann, kurz- und langfristige Recyclingziele zu erreichen? Dann kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches und kostenloses Beratungsgespräch.

Gary Lewis
Co-founder and CEO

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